Kommentar zum Kommentar: Pro und Contra zum World Handicap System auf GolfPost.de

Wir sehen zwei Golfbälle, die nebeneeinander auf einem Untergrund liegen. Beide Bälle sind beschriftet

Ja, ich habe schon eine ganze Weile nichts mehr geschrieben aber ich lebe noch.

In diesem Beitrag geht es um einen Kommentar zum neuen World Handicap System das ab 2012 auch bei uns gelten soll. Auf GolfPost.de wurde eine Reihe dazu geschrieben, nur bin ich zu anderen Ergebnissen gekommen das die beiden Kommentatoren dort abgegeben haben und davon handelt dieser Post.

Hier erst einmal der link zum Original Beitrag: https://www.golfpost.de/world-handicap-system-whi-whs-7777387404/

Ich habe das in der GolfPost Community schon mit einigen Golfern erörtert aber will es der Archivierung hier noch mal auf meinem Blog posten.

Kommentar: Pro und Contra zum World Handicap System

Erster Teil von Tobias Hennig

Zu dem „PRO“ habe ich erst mal nichts weiter zu sagen, das sehe ich ähnlich. Beim „Das deutsche Paradox“ habe ich aber noch ein paar Anmerkungen wo ich was anders sehe.

–>Der besonders hohe Stellenwert des Handicaps hierzulande äußert sich teils dadurch, das es vernachlässigt wird. Als Konsequenz schwindet die eigentliche Funktion des Handicaps und seine Bedeutung geht letztlich verloren.<–

Genau das tat es auch schon vor der Reform und wird es auch weiterhin tun. Das HDC als Staussymbol hat ausgedient und ist nur noch eine kleine Menge an Golfer „Relevant“ Menschen die Golf als Hobby, Sport, Therapie und was auch immer spielen, brauchen kein HDC. Nach meiner Vermutung wird das sogar noch weiter zunehmen.

–>Insgesamt setzt das World Handicap System Anreize mehr Turniere zu spielen. Allein dieser Umstand ist bereits sehr zu begrüßen.<–

Warum? Deutschland beschreitet mit dem WHS wieder einmal einen Sonderweg. Während der Rest der Welt (zumindest der Mengenmäßig größte Teil der SpielerInnen) 8 von 20 Spielrundne zur Berechnung des WHS nutzen werden, sollen es in D nur wieder Turnierrunden sein. Somit grenzt es schon mal alle GolferInnen aus, die keine Wettspiele spielen wollen und die Wettspiel-Turnierrunden sind ja jetzt schon nicht die meistbesuchten Events in den Golfclubs.

–>Letztlich wird das neue System dazu führen, dass sich der Umgang mit dem Thema Handicap in Deutschland entspannt und es als das wahrgenommen und bewertet wird, was es ist: ein System, das das momentane Spielvermögen widerspiegelt. <–

Das kann schon sein, aber mit der aktiven Ausgrenzung der oben genannten Spielgruppen und dem Sonderweg von Deutschland, bleibt es bei den alten Problemen. Das WHS ist und wird in Deutschland nur für die Spielgruppe von Belang, die Wettspiele spielen und lässt alle anderen außen vor, satt sie mitzunehmen und das HDC als ein System der Anzeige des momentanen Spielvermögens zu nutzen.

Jetzt zum „Contra“ von Benjamin Reeve

–> Wo gibt es weltweite Vergleichbarkeit? Richtig, nirgends. Und daran ändert auch das neue „World Handicap System“ nichts. Wie unser Präses Claus Kobold (Präsident des Deutschen Golf Verbandes) richtigerweise feststellt, kommt dem Handicap hierzulande ein ganz besonderer Stellenwert zu. <–

Wer misst dem HDC in Deutschland einen „besonderen“ Stellenwert zu und welcher soll das sein? Das HDC soll die momentan Spielstärke aller GolferInnen widerspiegeln und nicht nur die von TurnierspielerInnen. Dieses Statussymbol HDC gibt es so auch nur im Deutschsprachigen Raum und auch nur, weil das so „Vorgelebt“ wird. Welche Vielfalt sollen wir den verlieren? Das wird leider nicht näher erklärt.

–> Das Handicap in Deutschland wird durch den World Handicap Index seinen besonderen, ja eigentümlichen Stellenwert verlieren. Unser System spiegelte bislang nicht nur das Spielvermögen, sondern auch das Spielvolumen. <–

Das HDC hat auch schon in den letzten 20 Jahren seinen Stellenwert verloren, zumindest den, dem der deutsche Golfer (Stereotyp) ihm bisher beigemessen hat. Auch das Spielvolumen hat das alte HDC nicht dargestellt, da es auch bisher nicht jede Runde mit bewertet hat sondern nur Turnier/EDS-Runden. –> Man musste Zeit und viele Runden investieren, um sich runter zu spielen. Nun reichen acht Scores, um die neue Durchschnittlichkeit vollwertig zu berechnen.<– Ja doch, denn das HDC soll doch genau das darstellen, das momentane Spielvermögen eines jeden/r GolferIn. Zumindest hat das der DGV immer so beworben. Und Nein, es reichen auch nach dem neuen WGS nicht nur 8 Runden sondern 20, von denen die besten 8 gewertet werden. Wo ist das Problem?

–> Unklarer Nutzen Letztlich bleibt der tatsächliche Nutzen des Ganzen unklar…. <–

Nein, der bleibt nur unklar, wenn man das HDC als was anderes sieht als das Abbilden der momentanen Spielstärke. Das wir ja mit der Wertung von Turnier/EDS-Runden aktiv unterlaufen. Wenn man das von der Seite aus sieht, bräuchte man das WHS natürlich nicht und könnte alles so lassen wie es ist.

–> Wir werden dadurch keinen Andrang amerikanischer Golfer auf unseren Plätzen erleben, werden nicht plötzlich deutsche Profis reihenweise in den Top-100 spielen sehen und die herbeigesehnte Jugend wird auch nicht durch das neue Zählsystem auf die Plätze der Republik gelockt. <–

Das haben wir mit dem alten HDC System auch nicht gehabt und das HDC ist für ET oder PGA TourspielerInnen eh unerheblich 😉 Letzlich ändert der DGV doch nichts….

–> Vor allem bleiben aber bei aller Anpassung Golfer Menschen und Menschen sind nun einmal verschieden. So wird auch das neue System weiterhin nur dort persönliche Bearbeitung oder eben Vernachlässigung finden, wo die alten Systeme auch zuvor schon gepflegt oder eben vernachlässigt wurden. <–

Habe ich oben ja schon beschrieben, in der Form wie es ist und wahrscheinlich auch kommen wird, wird es nur einen kleinen Teil der deutschen Golfer tangieren.  Jetzt freue ich mich auf einen Regen Austausch hier mit der Community 🙂

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